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Finanzbericht

Finanzkommentar – Erfreuliches Geschäftsjahr dank aussergewöhnlicher Ereignisse

Eniwa erzielte im Jahr 2023 dank grösserer Sondereffekte ein operatives Ergebnis von CHF 19,2 Mio., was gegenüber dem Vorjahr einer Verbesserung von rund 34 % entspricht. Dies ist nicht auf die Erhöhung der Energiepreise für die Endkunden, sondern vor allem auf Vergleichszahlungen zurückzuführen, die im Bereich der Stromenergie und der Dienstleistungen das Ergebnis wesentlich verbesserten.
Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 4,5 % auf CHF 205 Mio. gesteigert werden. Das Umsatzwachstum ist hauptsächlich auf die grosse Nachfrage im Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen.

Verluste im Segment Gas
Im Gasgeschäft entschied sich Eniwa trotz stark steigender Beschaffungskosten Anfang Jahr auf eine weitere Preiserhöhung für die Endkunden zu verzichten, was zusammen mit dem Abverkauf von Gasreserven zu einem erheblichen Verlust für Eniwa in diesem Segment führte. Dank fallender Beschaffungspreise wird sich das Gasgeschäft im Jahr 2024 erholen und voraussichtlich wieder eine angemessene Rendite erzielen.

Rückgang bei der Energie
Die drei Verteilnetze Strom, Gas sowie Fernwärme- / Fernkälte von Eniwa haben insgesamt 900 Mio. Kilowattstunden (kWh) Energie geliefert.
Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr erneut einen Rückgang dar. Gründe dafür sind das mildere Klima, die allgemeinen Energiesparmassnahmen sowie die zunehmende Photovoltaik-Eigenproduktion der Kundinnen und Kunden.

Höhere Stromproduktion dämpft Preiserhöhung
Die Stromproduktion des Wasserkraftwerks Aarau fiel dank grosser Niederschläge im vierten Quartal mit 96 GWh im Vergleich zum Vorjahr (87 GWh) um 10,5 % höher aus. Erneut profitierten unsere Kundinnen und Kunden von der hohen Eigenproduktion aus dem Wasserkraftwerk Aarau mit langfristig nahezu konstanten Produktionskosten: In der Grundversorgung wirkte dies stabilisierend auf den Strompreis.
Die Photovoltaik-Rückspeisung im Versorgungsgebiet stieg um 19 % auf 10,5 GWh. Die Photovoltaik-Produktion der Eniwa eigenen Anlagen betrug 5,4 GWh, 2 GWh mehr als im Vorjahr.

Hohe Investitionen in Versorgungsnetze
Eniwa investierte im Berichtsjahr insgesamt CHF 44,5 Mio. Davon flossen CHF 19,3 Mio. in den Ausbau des Fernwärme- / Fernkältenetzes und CHF 15 Mio. in die Modernisierung und Erweiterung der Stromnetze inklusive des Umbaus auf Smart Meter. In die Erneuerung des Wassernetzes, in den Bau des Glasfasernetzes sowie in die Sanierung der Gebäudehülle der Liegenschaft Obere Vorstadt 37 in Aarau investierte das Unternehmen ebenfalls. Weitere Fördermittel für das neue Dotierkraftwerk in Schönenwerd als erste Phase der Kraftwerkserneuerung werden nach Überprüfung der Fischgängigkeit und der Produktionssteigerung ausbezahlt und werden die Gesamt-Projektkosten für Eniwa auf rund CHF 9,2 Mio. reduzieren.

Erfreuliches Wachstum im Dienstleistungsgeschäft
Das Dienstleistungsgeschäft wuchs im Jahr 2023 weiter und trug mit einem Umsatz von CHF 42 Mio. und 20 % bedeutend zum Gesamtumsatz bei.
Insbesondere der Bereich Elektrodienstleistungen verzeichnete eine hohe Auslastung und einen starken Auftragseingang. Aufgrund der verbesserten Liefersituation konnten zahlreiche Projekte aus dem aktuellen Jahr und aus den Vorjahren abgeschlossen werden.

Der Bereich digitale Dienstleistungen (EnerCom) verstärkte die Bereiche IT / Digitalisierung und baute bei gestiegener Nachfrage das Datacenter weiter aus. Mit den von Firmenkunden vermehrt nachgefragten IT-Dienstleistungen erzielt Eniwa weitere Erträge ausserhalb der Energieversorgung.

Würdigung des Gesamtergebnisses
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten setzten sich im Jahr 2023 zwar fort, dennoch verzeichneten die Wertpapiere eine positive Performance. Die Wertberichtigung einer Stromproduktions-Beteiligung infolge Leitzinssteigerung, Trockenheit und Wechselkurs belastete das Jahresergebnis. Das Gesamtergebnis liegt bei rund CHF 16,8 Mio., was im Vergleich zum schwachen Vorjahr einer Steigerung von 108,3 % entspricht. Dies ist insbesondere auf die grösseren Sondereffekte und das Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen.

Eniwa blickt auf ein herausforderndes Jahr 2023 als Energiedienstleisterin zurück. Die Sorge um die Versorgungssicherheit im Winter, deutlich gestiegene Energiepreise sowie der temperaturbedingte Rückgang der Energielieferungen prägten das Jahr. Der starke und breit aufgestellte Dienstleistungssektor und die Vergleichszahlungen trugen dazu bei, dass Eniwa insgesamt ein über den Erwartungen liegendes Geschäftsergebnis erzielte. Mit der Normalisierung der Versorgungslage und stabileren, tieferen Beschaffungskosten für die Energie erwartet Eniwa sinkende Preise für die Kundinnen und Kunden in den nächsten beiden Jahren. Der Umbau der Energieversorgung Richtung dezentrale Produktion mit Photovoltaik und Umweltwärme schreitet voran und reduziert die Netzabsatzmengen bei Strom und Gas. Ob die Klimaerwärmung in den nächsten Jahren fortschreitet, wird sich zeigen. Der Winter 2023 / 2024 jedenfalls setzt mit rekordwarmen Temperaturen den Trend zu wärmeren Wintern fort.

«Das Jahresergebnis 2023 wurde geprägt von
aussergewöhnlichen Ereignissen und grösseren
Sondereffekten. Trotz signifikanter Einbussen
im Energiegeschäft bei Strom, Gas und Wärme
sowie dem Verzicht auf die Erhöhung der Gaspreise
für die Endverbraucher erzielte Eniwa
insgesamt ein gutes Geschäftsergebnis.»

Gilles Studer, CFO Eniwa AG

Gilles Studer