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Eniwa: Ergebnis Geschäftsjahr 2018

25. April 2019

Verschiedene Ereignisse belasten das Ergebnis

Eniwa: Ergebnis Geschäftsjahr 2018

Das Geschäftsjahr 2018 der Eniwa Gruppe wurde durch verschiedene Faktoren negativ beeinflusst. Die rekordverdächtige Trockenheit führte zu geringer Stromproduktion im eigenen Kraftwerk, der warme Herbst belastete den Absatz im Strom- und Wärmebereich. Zusätzlich wurde das Ergebnis durch zwei grosse Kundenaufträgen im Bereich Elektroinstallationen verschlechtert. Die Nachfrage in den Dienstleistungsbereichen erneuerbare Energien und Produkteservices blieb unter den Erwartungen.

Der konsolidierte Umsatz der Eniwa Gruppe beträgt CHF 154,1 Mio., was einer leichten Abnahme gegenüber dem Vorjahr von CHF 2,8 Mio. oder 1,8 Prozent entspricht. Der Rückgang ist auf die geringere Nachfrage im Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Strom und Gas erhöhten sich aufgrund höherer Abgaben. Auch der Umsatz mit Wärme/Kälte lag über dem Vorjahr. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 34,7 Prozent auf CHF 8,6 Mio. ab. Das Finanzergebnis zeigt sich im Jahresvergleich deutlich negativer, was vor allem auf die Börsenturbulenzen im vierten Quartal zurückzuführen ist. Alleine im Dezember 2018 musste ein kursbedingter Wertverlust von 4,3 Prozent hingenommen werden. Dies führte zu einem Reingewinn von CHF 3,9 Mio., welcher deutlich unter dem Vorjahreswert von CHF 12,8 Mio. liegt.

Die Investitionstätigkeit fiel im Geschäftsjahr mit CHF 44,1 Mio. deutlich geringer aus als in den Vorjahren mit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes mit Werkhof. Weiter wurde neben der generellen Netzerneuerung und -erweiterung in den Bereichen Strom, Gas und Wasser auch in den Ausbau des Wärme-/Kältenetzes sowie den Bau des Wasserreservoir Gönhard investiert.

Der Verwaltungsrat empfiehlt der Generalversammlung am 16. Mai 2019 eine Dividende von CHF 7.20 pro Aktie.

Berichterstattung nach Geschäftsbereichen
Per 1. Januar.2018 führte Eniwa eine neue Organisationsstruktur ein. Die Berichterstattung erfolgt erstmals anhand der neuen Geschäftsbereiche Produktion und Netze, Vertrieb Energie, EnerCom und Elektroinstallationen.

Produktion und Netze
Das Wasserkraftwerk produzierte im Berichtsjahr 95,3 Gigawattstunden (GWh) Strom. Die Produktionsmenge lag unter dem langjährigen Mittel, jedoch aufgrund der starken ersten Monate 7,4 Prozent über dem Vorjahreswert von 88.8 GWh.

Der Aufbau des Wärme-/Kältenetzes wurde weiter vorangetrieben. Im 3. Quartal erfolgte der Baustart des Wärmeverbunds «Goldern», der eine weitere Etappe der Fernwärme-Erschliessung in Aarau einleitet. Die erste Bauetappe beim Wärmeverbund «Telli» konnte rechtzeitig auf die Heizperiode 2018/19 in Betrieb genommen werden und versorgt bereits die ersten Gebäude in der Telli. Im Geschäftsjahr 2018 nahm der Wärme-/Kälteabsatz um 11,4 Prozent auf 44.5 GWh zu.

Vertrieb Energie
Der warme Herbst führte zu einem Rückgang der Heizgradtage und somit zum verminderten Strom- und Gasverbrauch der Wärmekunden. Der kumulierte Stromabsatz beläuft sich auf 450,9 GWh, was rund 3,7 Prozent geringer ist als im Vorjahr. Der Gasabsatz reduzierte sich um 6,1 Prozent auf 433,0 GWh. Tiefere Vertriebs- und Verwaltungskosten ermöglichten jedoch ein höheres Ergebnis gegenüber dem Vorjahr.

EnerCom
Im Geschäftsbereich EnerCom sind die Aktivitäten in den Bereichen Telekommunikation, IT, erneuerbare Energien und Produkteservices zusammengefasst. Im Fokus von EnerCom stehen die Entwicklung und Umsetzung von Lösungen, welche die Potenziale der Digitalisierung nutzen, die smarte Vernetzung beschleunigen und die Transformation der Energiesysteme von fossilen zu erneuerbaren Energien unterstützen. Die Neupositionierung von EnerCom mit den vorausgehenden Produkt- und Service-Entwicklungen im Digitalbereich führte 2018 noch zu Belastungen des operativen Ergebnisses. Mit einer deutlich breiteren Angebotspalette und unter Ausnutzung von Cross-Selling-Potenzialen bietet der neu geschaffene Bereich jedoch künftig zusätzliche Wachstumschancen für die Eniwa Gruppe.

Im Bereich erneuerbare Energien musste ein negatives Ergebnis hingenommen werden. Durch die im Juli angekündigte Fusion der Holinger Solar AG mit der Eniwa AG und die per Ende 2018 erfolgte Schliessung des Standorts in Bubendorf, können Kompetenzen gebündelt und Strukturkosten nachhaltig reduziert werden.

Elektroinstallationen
Nach mehreren sehr positiven Jahren schloss der Bereich Elektroinstallationen im Jahr 2018 mit einem Umsatzrückgang und einem negativen Ergebnis ab. Die Entwicklung ist auf das verschärfte Wettbewerbsumfeld und einen erhöhten Margendruck zurückzuführen. Zudem musste im Segment Gewerbebau ein Grossauftrag mit Verlust abgeschlossen werden. Für einen laufenden Auftrag sah sich Eniwa zu einer Verlustrückstellung veranlasst.

Ausblick
Das Umfeld wird aufgrund der zunehmenden Regulierung und Liberalisierung in den Sparten Strom und Gas sowie des Wettbewerbsdrucks im Bereich Elektroinstallationen anspruchsvoll bleiben. Im Fokus steht die nachhaltige Entwicklung des Unternehmensergebnisses. Der Kostendruck wird weiter zunehmen, erste Kostenreduktionsmassnahmen wurden bereits in der Planung für das laufende Jahr aufgenommen und umgesetzt. Das Dienstleistungsangebot wird laufend überprüft und auf zukunftsträchtige Produkte und Services fokussiert. Bei den Investitionen liegt der Schwerpunkt in den nächsten Jahren bei den beiden Generationenprojekten Fernwärme und Kraftwerkserneuerung. Eniwa wird ihre Unternehmensstrategie mit grösstmöglicher Kontinuität umsetzen und strebt eine stetige Entwicklung an. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Weiterentwicklung zum regionalen Energiedienstleister stehen weiterhin im Fokus der Eniwa Gruppe.

Der Geschäftsbericht 2018 ist neu auch online verfügbar unter gb.eniwa.ch