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Neubau Dotierkraftwerk Schönenwerd

06. Juli 2020

Im Rahmen des Kraftwerkerneuerungsprojekts beginnt Eniwa im Sommer 2020 mit dem Bau des neuen, fischschonenden Dotierwasserkraftwerks beim Wehr in Schönenwerd und dem Umgehungsgerinne im Schönenwerder Schachen, als eine der Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen. Diese Arbeiten erfolgen auf Basis des bereits bewilligten Projektes 2013 und der erteilten Konzession 2018.

Neubau Dotierkraftwerk Schönenwerd

Eniwa plant die Kompletterneuerung des Wasserkraftwerks an der Aare. Vor der Erneuerung der Zentrale in Aarau, wird das Dotierwasserkraftwerk in Schönenwerd fertiggestellt und in Betrieb genommen. Dieser Neubau ist Teil des im Herbst 2013 aufgelegten Erneuerungsprojektes und wurde 2014, respektive 2015 von den beiden Kantonen Solothurn und Aargau bewilligt. Das neue Dotierwasserkraftwerk dient der effizienten und fischschonenden Nutzung des Restwassers. Das neue Restwasserregime mit der Verdoppelung von 10 m3/s auf 20m3/s, saisonal abgestuft von 15 / 20 / 25 m3/s trat per 1. Januar 2020 in Kraft. Das neue Dotierkraftwerk wird eine Leistung von 950 Kilowatt und eine Jahresproduktion von 5 Gigawattstunden erreichen, was dem Stromverbrauch von rund 1'000 Haushalten entspricht.

Die Realisierung unterliegt rund 114 kantonalen Auflagen mit wichtigen umweltrelevanten Aspekten in den Bereichen Gewässerökologie, Grundwasser, Bodenschutz, Rodung Neophyten und Emissionsmindernde Massnahmen. Bei der Umsetzung wird Eniwa durch Fachpersonen im Bereich Umweltbaubegleitung/Ökologie begleitet. Zusätzlich wurde eine Begleitgruppe mit Vertretern von Verbänden und Organisationen involviert. Diese formuliert projektbezogene Anregungen und berät das Projektteam zur optimalen Umsetzung des Vorhabens. Die erste Begleitgruppensitzung zum Neubau Dotierkraftwerk fand am Montagabend, 15. Juni 2020 statt.

Neubau Umgehungsgerinne
Mit dem naturnahen Umgehungsgerinne im Schönenwerder Schachenwald wird für Fische und Amphibien eine weitere Auf- und Abstiegsmöglichkeit von der Aare zum Aare-Altlauf unterhalb des Wehrs realisiert. Das 1090 Meter lange Gerinne mit Flach- und Steilstrecken sowie einem Einlaufbecken ist eine von insgesamt 58 Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen des Kraftwerkerneuerungsprojektes. Bereits im Oktober 2020 wird mit der Vorbereitung für die Bauarbeiten begonnen. Diese dauern bis voraussichtlich Frühling 2021.

Terminplan und Verkehrsführung
Der Baustart für das neue Dotierkraftwerk erfolgt Mitte August 2020, die Fertigstellung des Rohbaus für die Zentrale wird rund ein Jahr später, Mitte September 2021, erwartet. Ab März 2022 soll mit der Inbetriebnahme begonnen werden können.

In einem Verkehrskonzept wird die Wegführung während der Bauphase geregelt. Der Stauwehrübergang wird bis April 2022 gesperrt, weshalb ab Oktober 2020 eine Behelfsbrücke im Unterwasserbereich des Stauwehrs errichtet wird. Um Engstellen auf der nationalen Veloroute und für die Fussgänger zu vermeiden, wird nach der Fertigstellung des neuen Dotierkraftwerks die Wehrbrücke für den Langsamverkehr von 1.9 auf 3.4 Meter verbreitert. Der bestehende Vitaparcours im Schönenwerder Schachenwald hat drei Kreuzungen mit dem neuen Umgehungsgewässer, weshalb Anpassungen der Route notwendig werden. Der mögliche Routenverlauf ist in Abklärung. Der Parcours wird voraussichtlich zwischen Oktober 2020 und Juni 2021 geschlossen bleiben. Informationen zur aktuellen Verkehrsführung werden vor Ort auf Baustellentafeln (beim Stauwehrgebäude und bei der Einfahrt Hechtenweg in Schönenwerd) und mithilfe von Umleitungstafeln signalisiert.

Die Eckpunkte des Zeitplans für das Dotierkraftwerk

  • Geplante Gesamtbauzeit: Mitte August 2020 bis April 2022
  • Baustelleneinrichtung beim Entennest ab Mitte August 2020
  • Sperrung des bestehenden Stauwehrübergangs ab Oktober 2020: Umleitung Fussgänger und Langsamverkehr via neue Behelfsbrücke
  • Anlegen des neuen Umgehungsgerinne im Schönenwerder Schachen ab Mitte Oktober 2020

Alle Projektinformationen finden Sie unter wasserkraft-aarau.ch.

 

Gesamtprojekt «Optimierung Kraftwerk Aarau»: Aktueller Stand und nächste Schritte
Im Juli 2019 reichte Eniwa das Dossier mit den Projektanpassungen den beiden Kantonen Aargau und Solothurn zur Vorprüfung ein. Die Kantone überreichten Eniwa Ende Januar 2020 die Beurteilung des Projektes durch die kantonalen Fachstellen, womit die kantonale Vorprüfung nun vollständig abgeschlossen ist. Die in der Beurteilung geforderten Anpassungen wird Eniwa bis Mitte 2020 prüfen, in Absprache mit den Kantonen Lösungen ausarbeiten und die daraus resultierenden Änderungen in das Projekt übernehmen. Die ursprünglich für Februar 2020 geplante öffentliche Auflage des Projektes wird, abhängig von den noch auszuführenden Anpassungen und von der Prüfung durch die Bundesbehörden, zwischen Herbst 2020 und Frühling 2021 stattfinden. Anschliessend werden die Projektanpassungen den Entscheidungsgremien in beiden Kantonen zur Bewilligung vorgelegt.